Genosschenschaft

Wegen Zukunftsprogramm: Sanacorp mit Gewinneinbruch

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Berlin -

Seit einem Jahr im Amt, setzt der neue Sanacorp-Chef Patrick Neuss ein „organisations- und strukturorientiertes Zukunftsprogramm“ um. Vor allem der Personalbereich ist betroffen; hier wurden Rückstellungen in Millionenhöhe gebildet, durch die sich der Gewinn der Genossenschaft halbiert hat. An der Dividende soll dagegen nicht gespart werden.

Das Programm wurde Anfang 2024 noch unter dem früheren Vorstandschef Dr. Herbert Lang gestartet und läuft bis Ende 2027. „Es dient der Sicherung einer stabilen wirtschaftlichen Basis zur Erbringung bestmöglicher Leistungen für Mitglieder und Kunden sowie dem nachhaltigen Erhalt und Ausbau der Investitionsfähigkeit“, so Neuss. Geplant seien umfassende Anpassungen der Organisationsstruktur, der Prozess- und Systemlandschaft sowie die Entwicklung neuer, vor allem digitaler und automatisierter Prozesse, Leistungen und Lösungen.

„Um auch künftig die Rolle als starker Partner der Vor-Ort-Apotheken zu erfüllen, haben wir einen umfassenden Veränderungsprozess angestoßen – den bislang größten in unserer Unternehmensgeschichte“, so Neuss. „Mit dem Zukunftsprogramm sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und entwickeln uns weiter zum Systempartner für Apotheken: schlagkräftiger und konsequent am Bedarf der Mitglieder ausgerichtet.“

Man liege im Plan und gehe nach der Beratung mit der Arbeitnehmervertretung nun in die Verhandlungen zur Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen. Ende 2024 hatte die Sanacorp 3067 Mitarbeitende, das waren weniger als im Vorjahr (3174), aber mehr als vor fünf Jahren (2800).

Für das Programm wurden im vergangenen Jahr Rückstellungen in Höhe von 35 Millionen Euro gebildet. Daher ist der Posten der Personalaufwendungen von 113 auf 158 Millionen Euro gestiegen. Von 105 auf 137 Millionen Euro erhöht haben sich auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, etwa Beratungsleistungen.

Der Jahresüberschuss sank in der Folge von 20 auf 6,8 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz sollen erneut 7,9 Millionen Euro als Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet werden – das ist so viel wie im Vorjahr, als zusätzlich zur Bardividende im Gesamtvolumen von 6,9 Millionen Euro eine Jubiläumsdividende gezahlt wurde. Eine Million Euro ließ sich die Sanacorp das zusätzlich kosten.

Allerdings hängt die Ausschüttung davon ab, wie viele Anteile man gezeichnet hat. Die Zahl der Mitglieder ist weiter gesunken, von 7385 auf 7271. Die Zahl der Genossenschaftsanteile hat sich aber erhöht, von 34.110 auf 34.489.

Der Umsatz lag bei 7,4 Milliarden Euro. Das Gemeinschaftsprojekt Sanastera mit der französischen Genossenschaft Astera beziehungsweise Cerp Rouen wurde Ende 2023 abgewickelt.

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