Vor vier Jahren übernahm Daniela Hänel den Vorsitz der Freien Apothekerschaft (FA); seitdem baute sie den Verein zur einer breiten Basisbewegung aus. Bei der Mitgliederversammlung in Frankfurt wurden sie und ihre Mitstreitenden wiedergewählt.
Gegründet am 2. Mai 2010 von 14 selbstständigen Apothekerinnen und Apothekern, ist der Verein heute auf mehr als 1560 Mitglieder in allen Bundesländern angewachsen. Vor allem seit Beginn der Apothekenproteste hat sich die FA viel Aufmerksamkeit und Gehör verschafft. Der Stolz auf das Erreichte war auf der zweitägigen Veranstaltung deutlich spürbar – sowohl in der großen Beteiligung mit rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, als auch in der engagierten Stimmung.
Die Mitglieder sprachen dem bisherigen Vorstand ihr Vertrauen aus. Daniela Hänel bleibt damit für zwei weitere Jahre die Vorsitzende, mit Cordula Eichhorn als Stellvertreterin und Reinhard Rokitta als Schatzmeister. „Dies unterstreicht die Zustimmung und die Anerkennung für die geleistete Arbeit des Führungsteams“, heißt es in einer Mitteilung.
Ein weiterer wichtiger Beschluss war die Verabschiedung einer neuen Satzung, die den Verein für zukünftige Herausforderungen rüstet und die Belange der Mitglieder in allen Bundesländern noch besser abbildet. Sie schafft die Grundlage für eine noch schlagkräftigere Interessenvertretung.
Hänel bleibt kämpferisch: „Die öffentliche Apotheke ist systemrelevant – das ist keine Phrase, sondern gelebter Alltag. Doch dieser Alltag wird politisch zunehmend ignoriert. Unsere Versorgungsstrukturen stehen unter Druck durch überbordende Bürokratie, eine chronische Unterfinanzierung und kurzsichtige Reformen. Wir als Freie Apothekerschaft sprechen nicht nur über Missstände – wir handeln. Wir setzen auf Fachkompetenz, juristische Klarheit und den festen Willen, Verantwortung zu übernehmen.“
Die inhabergeführte Apotheke dürfe nicht zur „Randnotiz im Gesundheitssystem“ verkommen. „Sie ist unverzichtbar für Versorgungssicherheit, Patientennähe und pharmazeutische Qualität“, so Hänel. „Mit der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken verbinden wir nicht nur Hoffnung, sondern die klare Erwartung, dass die öffentliche Apotheke endlich wieder politische Rückendeckung bekommt. Bleiben echte Reformschritte aus, werden wir unseren Kurs entschlossener denn je fortsetzen – mit juristischen Mitteln, mit öffentlichem Druck, mit Haltung. Und das hat die Mitgliederversammlung deutlich gezeigt: Apothekerinnen und Apotheker, die sich in unserem Verein engagieren, zeigen, dass sie bereit sind, für die Zukunft der Apotheke vor Ort zu kämpfen.“
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