Einmal im Jahr treffen sich die jeweils amtierenden Gesundheitsministerinnen, -minister und -senatorinnen aller deutschen Bundesländer zur Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Morgen beginnt die diesjährige Konferenz – diesmal in Weimar. Auch die Probleme im Apothekenwesen stehen auf der Tagesordnung. Abda-Präsident Thomas Preis sieht darin ein wichtiges Signal für die Apothekerschaft.
„Die Ministerinnen und Minister haben die ‚Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen für den Apothekenbereich‘ weit oben auf ihrer Tagesordnung platziert – und genau da gehört dieses wichtige und drängende Thema auch hin“, sagt Preis. Allein dass sich die Länder so intensiv mit diesem Thema befassten, zeige, wie dringend sie Handlungsbedarf bei der Arzneimittelversorgung sähen.
„Wir erwarten, dass sich die Länder klar und deutlich dafür aussprechen, die Apotheken schnellstmöglich wirtschaftlich zu stabilisieren. Nur dann können die Apothekenbetriebe mit Blick auf den demografischen Wandel neue Versorgungsaufgaben übernehmen“, betont Preis. „Die Ministerinnen und Minister aus den Flächenländern, aber auch aus den Stadtstaaten wissen genau um die große Bedeutung der Apotheken für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Bevölkerung“, so Preis. Trotzdem sei das Apothekenhonorar seit 2013 faktisch eingefroren worden. Um den starken Rückgang der Apothekenzahlen zu stoppen, müsse das Apothekenhonorar – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – schnell erhöht und dynamisiert werden.
Zudem stehen auch weitere verbrauchernahe Themen auf der Agenda, darunter der Zugang zu Medizinalcannabis ohne vorherige Erstkonsultation sowie pharmazeutische Dienstleistungen (pDL). „Die Apotheken sind bereit, zusätzliche Aufgaben in Bereichen wie Prävention, Früherkennung von Krankheiten und Digitalisierung zu übernehmen“, betont Preis. Mit ihrer Expertise und ihrem einfachen Zugang zu den Menschen könnten Apotheken einen entscheidenden Beitrag leisten, das Gesundheitswesen nicht nur resilienter, sondern auch effizienter aufzustellen.
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