Täglich suchen über vier Millionen Menschen in Deutschland eine Apotheke auf – für Medikamente und persönliche Beratung. Doch das Apothekensterben hält an: 2024 haben bundesweit 530 Apotheken geschlossen, im Jahr zuvor knapp 500. Inzwischen gibt es weniger als 17.000 Apotheken. Die Landesapothekerverbände (LAV) Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mahnen zur schnellen Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen.
„Unsere Apotheken in Rheinland-Pfalz und deutschlandweit brauchen möglichst sofort eine Anpassung ihrer Honorierung, die innerhalb der letzten 20 Jahre nur einmal leicht angehoben worden ist“, erklärt Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des LAV Rheinland-Pfalz. Die Apotheken müssten seit über 13 Jahren mit einem eingefrorenen Honorar auskommen, während Personal- und Betriebskosten stark gestiegen seien. Im Koalitionsvertrag sei dieses Missverhältnis anerkannt und eine Honoraranpassung in Aussicht gestellt worden.
„Diese Hilfen für Apotheken müssen schnellstens umgesetzt werden, denn wir können es uns nicht leisten, noch mehr Apotheken zu verlieren. Ein Viertel der Apotheken steht wirtschaftlich prekär da – rund sieben Prozent aller Apotheken fahren schon negative Betriebsergebnisse ein“, betont Engel-Djabarian. Jede Apotheke werde gebraucht.
„Apotheken sind sowohl bei kleineren Bagatellerkrankungen bis hin zur Versorgung chronischer Erkrankungen sofort und ohne Wartezeiten erreichbar – dort sind Ansprechpartner:innen, die schnell und kompetent Lösungen anbieten können“, sagt Tatjana Zambo, Präsidentin des LAV Baden-Württemberg. Apotheken erfüllten in Stadt, Wohnviertel oder Dorf an vielen Stellen auch eine wichtige soziale Funktion als Lotsen und Problemlöser.
„Wir sind auf diese Kompetenzen und Leistungen heute und in Zukunft mit einer alternden Gesellschaft mehr denn je angewiesen. Jede Apotheke wird dringend gebraucht und darum fordern wir, dass nun alle nötigen politischen Anstrengungen unternommen werden, um die Apotheken zukunftssicher aufzustellen“, betont sagt Zambo.
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