Kaum im Amt, schon mit neuen Ambitionen: Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will Vorsitzende der Frauen-Union werden. Das erklärte sie gestern in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Die bisherige Amtsinhaberin Annette Widmann-Mauz tritt demnach nicht erneut an. Unangefochten ist Warken allerdings nicht.
Es gebe noch viel Luft nach oben, was Frauen in Führungsämtern der Union angehe, erklärte Warken in einem Interview mit der FAZ; deshalb wolle sie sich zur Wahl stellen. Ihre Gegenkandidatin ist laut FAZ Ina Scharrenbach, Bauministerin von Nordrhein-Westfalen.
Die Frauen-Union gilt als größte parteipolitische Frauenorganisation Europas und setzt sich innerhalb der CDU für Gleichstellung und die Interessen von Frauen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Warken möchte dieser Stimme neues Gewicht verleihen.
Sie erhalte viel Rückhalt aus den Landesverbänden, betonte Warken. Eine mögliche Überlastung durch das Ministeramt sehe sie nicht – im Gegenteil: „Beide Seiten können profitieren: die Frauen-Union mit einer starken Stimme am Kabinettstisch, ich als Ministerin mit einer starken Frauen-Union im Rücken“, so Warken im Interview.
Als Vorsitzende wolle sie den Verband organisatorisch stärken – insbesondere in den neuen Bundesländern – und sich im Koalitionsvertrag für zentrale Anliegen der Frauen-Union einsetzen. Dazu zählen steuerliche Entlastungen bei der Kinderbetreuung sowie strengere Strafen bei Gewalt gegen Frauen.
Der Vorwurf, Kanzler Friedrich Merz lasse Frauen in der CDU zu oft außen vor, treffe aus Sicht von Warken nicht zu. Merz arbeite mit Frauen genauso gut zusammen wie mit Männern. Dennoch sei es wichtig, die Sichtbarkeit von Frauen in der Union zu erhöhen. Es sei auf Dauer nicht hinnehmbar, dass im Koalitionsausschuss nur eine Frau vertreten sei, erklärte sie der FAZ.
Die Frauen-Union kommt an diesem Wochenende in Reutlingen zum 36. Bundesdelegiertentag zusammen und wird über die neue Vorsitzende entscheiden.
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