Bakterielle Hautentzündungen

Zugsalben: Welche ist die richtige?

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Berlin -

Das Thema bakterielle Hautentzündungen ist ein Dauerbrenner im Handverkauf – und Zugsalben eine bewährte Option zur Unterstützung lokaler Entzündungsprozesse. Nur: Welche Konzentration ist die richtige und welche Tipps brauchen Kundinnen und Kunden wirklich?

Bakterielle Hautentzündungen sind ein häufiges Anliegen in der Selbstmedikation. Während oberflächliche Infektionen wie entzündete Haarfollikel oder kleinere eitrige Läsionen oft selbst behandelt werden können, erfordern tieferliegende Prozesse wie Furunkel oder Abszesse eine sorgfältige Einschätzung. Entscheidend ist, die Grenzen der Selbstmedikation zu erkennen und gegebenenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Typische Warnzeichen, bei denen die Selbstbehandlung beendet werden sollte, sind:

  • rasch zunehmende Schwellung
  • starke Schmerzen oder Druckgefühl
  • Rötung mit Ausbreitungstendenz
  • Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl
  • Lokalisation im Gesicht, an Gelenken oder entlang der Wirbelsäule

Auch bei wiederkehrenden Infektionen oder chronisch verlaufenden Hautveränderungen ist eine ärztliche Abklärung erforderlich.

Behandlungsmöglichkeiten der Selbstmedikation

Bei unkomplizierten, klar umschriebenen Hautentzündungen ohne Allgemeinsymptome kann eine lokale Selbstbehandlung erfolgen. Geeignete Maßnahmen sind:

  • antiseptische Lösungen oder desinfizierende Salben
  • entzündungshemmende Präparate
  • kühlende Umschläge bei akutem Reizzustand
  • schmerzlindernde Maßnahmen und mechanische Entlastung
  • sterile Abdeckungen zum Schutz vor Reibung oder Verschmutzung

Konzentration und Anwendung: So unterscheiden sich Zugsalben

Zugsalben gelten als bewährte Ergänzung, um die Reifung von Entzündungsherden zu fördern und das Abfließen von Eiter zu erleichtern. Sie kommen vor allem bei Furunkeln, eingewachsenen Haaren, entzündeten Talg- oder Schweißdrüsen sowie bei Reizzuständen durch Fremdkörper infrage.

Zugsalben mit Ammoniumbituminosulfonat sind in verschiedenen Konzentrationen erhältlich. Die Auswahl erfolgt je nach Tiefe und Ausprägung der Entzündung.

  • 10 Prozent:
    • für oberflächliche, reizbedingte Hautveränderungen
    • geeignet bei empfindlicher Haut, auch im Gesicht oder äußeren Intimbereich
    • dünn aufzutragen, nahezu transparent
    • keine Abdeckung erforderlich
    • für Kinder geeignet
  • 20 Prozent:
    • bei Nagelbettentzündungen, entzündeten Haarfollikeln, Reizungen durch Fremdkörper
    • dick auftragen und luftdurchlässig abdecken
    • durch die färbende und fetthaltige Konsistenz ist Textilschutz notwendig
    • Anwendung bei Kindern möglich
  • 50 Prozent:
    • bei tieferliegenden Abszessen, größeren Furunkeln oder stark entzündeten Herden
    • ebenfalls dick auftragen, mit Verband oder Pflaster sicher abdecken
    • hoher Schutzbedarf wegen starker Färbung und Fettgehalt

Die Einwirkzeit beträgt mehrere Stunden, im besten Fall über Nacht. Kund:innen sollten sowohl auf den Geruch als auch auf mögliche Flecken auf Kleidung oder Bettwäsche vorbereitet werden. Etwaige Rückstände lassen sich mit lauwarmem Wasser entfernen. Die Anwendung kann wiederholt werden, bis die Entzündung rückläufig ist.

Geeignete Abdeckungen und Textilschutz

Frische Flecken durch die Salbe sollten möglichst sofort mit heißem Wasser ausgewaschen werden. Bei eingetrockneten Rückständen helfen Gallseife, Eukalyptusöl oder milde Bleichmittel. Eine rasche Reinigung der betroffenen Textilien erhöht die Chance, sichtbare Spuren vollständig zu entfernen.

Für die Abdeckung empfehlen sich:

  • sterile Mull- oder Saugkompressen mit Fixierpflaster
  • nicht haftende Wundauflagen bei empfindlicher Haut
  • selbsthaftende Wundkissen bei bewegten Körperstellen
  • silikonbeschichtete Netzauflagen als Zwischenschicht bei sehr fetthaltiger Salbe
  • elastische Netzverbände zur Fixierung über Nacht

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